Der KJM Dr. Bernhard Kallup begrüßte am Freitag, dem 25. Juni 2022 im Kur- und Sporthaus in Häusern zahlreiche Ehrengäste und eine große Anzahl von Jägerinnen und Jägern zur diesjährigen Jahreshauptversammlung. Der HR St. Blasien hatte unter der Leitung von HR-Leiter Bruno Kaiser die Halle jagdlich dekoriert und für die Bewirtung die Freiwillige Feuerwehr Häusern gewinnen können. Jürgen Schön vom Restaurant Bergblick in Bernau war für das Essen verantwortlich und kochte ein köstliches Wildgulasch. Für die musikalische Untermalung der Versammlung sorgten Jagdhornbläser aus den verschiedenen Gruppen unter der Leitung des stellvertretenden Bläserobmanns Bernhard Huber. Allen, die sich für das Gelingen dieser Veranstaltung eingestzt haben, ein herzliches Dankeschön.
Die Einladung war frist- und formgerecht per Mail und Post den Mitgliedern zugestellt worden. Die Versammlung war beschlussfähig, satzungskonforme Wünsche und Anträge waren keine eingegangen.
Nach der Totenehrung und der Ehrung verdienter Mitglieder für die langjährige Treue zum Verein aber auch für besondere langjährige Verdienste würdigten die Ehrengäste in ihren Grußworten die Arbeit der Jäger, ihre Bedeutung für die Gesellschaft und ihr Engagement für den Naturschutz. Die Jäger spielen bei der Wahrung der Tradition und der kulturellen Werte trotz der immer geringer werdenden Wertschätzung eine große Rolle. Besonders gewürdigt wurde die hervorragende Zusammenarbeit der Jäger mit den Behörden vor allem bei den Herausforderungen der ASP, der Wolfsproblematik und den Forderungen für den Waldumbau.Nur eine konstruktive Zusammenarbeit kann Erfolg haben.
Der KJM berichtete von zahlreichen Präsenzterminen und virtuellen Veranstaltungen, die er seit der letzten JHV besucht hat. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand die Thematik Waldumbau und Jagd. Daneben gab es auf Kreisebene 7 HR-Versammlungen, eine Vorstandsitzung und eine Gesamtvorstandssitzung sowie eine Jagdbeiratssitzung der UJB und intensive Arbeitstreffen mit dem Gamsobmann Karl-Josef Fuchs. Der KJM nahm die Anwesenheit von Dr. Reuther vom Kreisveterinäramt zum Anlass, nochmals in aller Dringlichkeit flächendeckend Verwahrstellen für Konfiskate zu fordern im Hinblick auf die ASP und das Verbot der Entsorung im Wald, was 2024 nicht mehr erlaubt ist. Besondere Erwähnung fand die Arbeit von Claudius Rautenberg, der als Hundeobmann einen Vorbereitungskurs zur Brauchbarkeitsprüfung leitet und eine Stöberhundegruppe gegründet hat, die zukünftig den Revierpächtern im Kreisverein bei Drückjagden zur Verfügung stehen soll.
Ganz besonders dankte der KJM dem Leiter der Jagdschule Frank Decker und seinem Ausbilderteam, die in 2021 23 Jungjägerinnen und Jungjäger erfolgreich zur Prüfung führten. Für den im September beginnenden Kurs sind 19 Teilnehmer angemeldet. Ebenso bedankte er sich bei Martin Stehle (Schießstandobmann), Matthias Wehle (Kassier) und Margret Kallup (Schriftführerin) für die geleistete Arbeit. Allen, die sich im Verein einbringen, sei es als Nachsuchenführer, HR-Leiter, Obmänner und Obfrauen, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes oder des Gesamtvorstands und den Förderern und Gönnern ein herzliches Dankeschön.
Matthias Wehle erläuterte den Kassenbericht 2021. Die Vermögenslage ist als gesichert anzusehen. Die Kassenprüfer lobten nach der Prüfung der Kasse die einwandfreie Führung der Finanzen und schlugen Entlastung des geschäftsführenden Vorstands vor, die die Anwesenden einstimmig bestätigten.
Zum Abschluß zog der KJM folgendes Resümee:
- der Verein ist mittlerweile finanziell saniert und grundsolide aufgestellt
- die Mitgliederzahl hat sich in den letzten 6 Jahren von 540 auf aktuell 840 Mitglieder erhöht
- der Schießstand in Wehr ist hochmodern
- in den Verein ist nach Corona wieder Leben eingekehrt
Bei der Verlosung gewannen Dr. Philipp Ottis (IIIer Hirsch), Fritz Rotzler (Sika), Josef Slavik (Drückjagd) Uwe Maier (Drückjagd). Außerdem wurden von den Firmen kaiserlich-jagen (Philipp Kaiser, Blumegg) und Jagdbunker (Benjamin Probst, Dogern) Sachspenden zur Verlosung zur Verfügung gestellt.
Dr. Rudolf Suchant von der FVA Freiburg referierte in seinem beeindruckenden Vortrag aus zwei Praxisratgebern der FVA. Zum einen handelt es sich um den Praxisratgeber "Waldumbau und Jagd", zum anderen um die Broschüre "Beurteilung von Wildverbiss in Naturverjüngungen". Wesentlich bei der Abschusshöhe ist nicht allein die Anzahl, sondern insbesondere das Geschlechterverhältnis, um einen tragbaren Wildbestand zu erreichen bzw. aufrechtzuerhalten. Verschiebt sich das Geschlechterverhältnis in Richtung Böcke, kann trotz steigender Abschusszahlen ein Zuwachs am Gesamtbestand stattfinden und hierdurch das angestrebte Ziel verfehlt werden.
Bei der Verbissproblematik in Naturverjüngungen muss zwischen Verbiss und Zukunftsfähigkeit des Waldes eindeutig unterschieden werden. Trotz hohen Verbisses kann bei ausreichender Anzahl an unverbissenen Pflanzen die Zukunftsfähigkeit des Waldes jederzeit gegeben sein. Hierzu gibt es zur Beurteilung ein Bewertungsschema der FVA.
In allen Fällen ist eine möglichst konfliktfreie Kommunkation der Beteiligten anzustreben, um Streitigeiten frühzeitig entgegenzuwirken und gemeinsame Lösungen zu finden.
Die Jagdhornbläser beendeten nach der Verabschiedung durch den KJM die Versammlung.