Am 11.April 2025 trafen sich in der Murgtalhalle in Murg knapp 300 Jägerinnen und Jäger der Badischen Jäger Kreisverein Waldshut e.V. zur Jahreshauptversammlung. Als wichtiger Tagesordnungspunkt stand das 60-jährige Bestehen des Kreisvereins im Mittelpunkt.
Kreisjägermeister Dr. Bernhard Kallup konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Felix Schreiner (MdB), Sabine Hartmann-Müller (MdL), Landrat Dr. Martin Kistler, BM Adrian Schmidle, Georg Löffler (FBEZ Hochrhein), Markus Rothmund (Leiter des Kreisforstamtes Waldshut), Joachim Göhringer (Kreisjägermeister Emmendingen und gewählter Bezirkskreisjägermeister), Alexander Rose (Kreisjägermeister Badische Jäger Lörrach), Jonas Keller (Präsident JagdSchaffhausen), Wolf Riedl (stv. Landesjägermeister) und Kathrin Münch (untere Jagdbehörde Landkreis Waldshut) begrüßen. In den zahlreichen Grußworten wurde die hervorragende Zusammenarbeit der Jägerschaft mit den Behörden und Landwirten und die Bedeutung der Jagd in unserer Gesellschaft betont. Wesentliche Themen sind die die Bewältigung der Anforderungen für den klimaresistenten Waldumbau und die Verhinderung der Afrikanischen Schweinepest.
In seinem Bericht informierte der Kreisjägermeister Dr. Bernhard Kallup ausführlich über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Das bei seinem Amtseintritt erstmals vor zehn Jahren ausgegebene Motto „Gestalten statt verwalten“ konnte auch im letzten Jahr bestens umgesetzt werden. Besonders hervorzuheben sind die Seminare „Waldbau und Forstwirtschaft“, der Zerwirkkurs und das Anschußseminar sowie der Jahresausflug zum Taubergießen in den Oberrheinauen.
Stolz ist der Kreisverein Waldshut, dass seine Mitgliederzahl im Gegensatz zu manch anderen Vereinen stetig wächst. In den letzten zehn Jahren wuchs der KV von 540 auf nunmehr 930 Mitglieder mit einer stetig sich verjüngenden Altersstruktur und ist damit einer der am stärksten wachsenden Kreisvereinen des Landesjagdverbandes. Über 14,5% der Mitglieder sind Frauen, ausländische Jägerinnen und Jäger 13%.
Ganz besonders dankte der KJM Markus Hölzer für die Möglichkeit, den LernortNatur Wagen auf seinem Areal zu parkieren und seine Bereitschaft, sich um den stets einwandfreien Zustand des Anhängers zu kümmern. Als Dankeschön überreichte der KJM einen Restaurantgutschein und ein Buch.
Verwahrstellen für Konfiskate
Für die landkreisweite Abdeckung mit Verwahrstellen für Wildschweinkadaver und Konfiskate konnte mit dem Landkreis Waldshut zufriedenstellende Lösungen gefunden werden. Offen ist noch eine Lösung im nordwestlichen Landkreis. Die sachgerechte Entsorgung ist in Hinsicht auf die drohende Afrikanische Schweinepest sowie auf die seit 2024 entfallene Entsorgungsmöglichkeit im Wald von großer Bedeutung.
Jagdschule Hochrhein
17 Jagdschüler haben 2024 erfolgreich die Prüfungen bestanden. Für den im September startenden Kurs ist nur noch ein Platz frei.
Ehrungen
Neben den zahlreichen Ehrungen zur 25, 40 und 50jährigen Mitgliedschaft wurden für ihr langjähriges persönliches Engagement die anerkannten Nachsucheführer Ernst Kunz, Mike Lehmann, Stefan Mayer, Martin Morbach und posthum Stephan Arnold mit der Verdienstnadel in Bronze des Deutschen Jagdverbandes ausgezeichnet.
60 Jahre Badische Jäger KV Waldshut e.V.
Die Badischen Jäger Kreisverein Waldshut e. V. sind 1965 aus dem Verein Badische Jäger e.V. Freiburg i. Br. hervorgegangen. Der KJM erörterte in seiner Ansprache die einzelnen Etappen des KV mit interessanten Details aus den vergangenen Jahren, die oft zum Schmunzeln anregten und die Zuhörer erstaunten.
Finanzlage
Schatzmeister Marcel Wegmann konnte von einer weiteren sehr erfreulichen finanziellen Entwicklung des Kreisvereins berichten. Das Vereinsvermögen ist stabil gewachsen, und auch der Ausblick für das Jahr 2025 ist vielversprechend. Die Kassenprüfung fand ohne Beanstandungen statt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Ausblick des KJM
In seinem Ausblick macht Kreisjägermeister Dr. Bernhard Kallup seine Hoffnung deutlich, dass mit der neuen Regierung ausufernde bürokratische Erschwernisse und blödsinnige Gängelung für die Jägerschaft sowie die Jagdverwaltung in ein erträgliches Maß gewandelt werden. Die Interessen der Wildtiere, der Jägerinnen und Jäger und der Bewirtschaftenden dürfen nicht länger ignoriert werden.
Im Zuge des klimaresistenten Waldumbaus stellen sich die Jäger jederzeit ihrer Verantwortung. Hierbei gilt eindeutig das Motto „Wald mit Wild“ und nicht „Wald vor oder gar ohne Wild“. Jagd ist für die Jägerschaft Aufgabe und Leidenschaft und dient gleichzeitig der Erhaltung dieses wichtigen Kulturgutes. Als anerkannter Natur- und Artenschützer leisten die Jägerinnen und Jäger einen verantwortungsvollen Dienst an der Gemeinschaft, den wir uns von irrlichternden Gegnern nicht abstreiten lassen. Und die Jagd ist modern: denn nachhaltiger als mit der Jagd kann die Natur nicht geschützt und genutzt werden und sie liefert reinste regionale Lebensmittel von höchster Bioqualität.
Vortrag
„Ein neuer Jäger im Revier – Projekt Luchs in Baden-Württemberg“
Armin Hafner / Landesjagdverband Baden-Württemberg
Der Vortrag von Armin Hafner begeisterte die Teilnehmer so sehr, dass trotz der späten Stunde kein Laut in der Halle zu vernehmen war. Der Referent ging anhand von vielen Videos auf seine langjährige Beobachtung der Luchse in seinem Revier im oberen Donautal ein. Wer Interesse hat, sich in die Materie einzulesen, dem sei das Buch von Armin Hafner sehr zu empfehlen.
Jagdhornbläser
Die Jagdhornbläser unter der Leitung von Bläserobmann Holger Knörzer brachten jagdliche Stimmung in die Murgtalhalle und stellten so einmal mehr ihr hervorragendes Können unter Beweis.
Verlosung
Der Erlös des Losverkaufs in Höhe von 1.964€ aufgerundet vom KV auf 2.000€ geht vollständig als Spende an die KITA Bauernhof-Wald-Kindergarten „Mooszwerge“ in Murg-Oberhof.
Dem HR Hochrhein ein Dankschön für das Herrichten der Halle, den Damen des Fördervereins der Grundschule Niederhof für den Service und Melli Schrieder für die Organisation der Essenausgabe.