Am 19. April 2024 trafen sich in der Haagwaldhalle in Remetschwiel die Jägerinnen und Jäger der Badischen Jäger Kreisverein Waldshut e.V. zur Jahreshauptversammlung. Als wichtiger Tagesordnungspunkt standen die Neuwahlen des Schatzmeisters, Schießstandbeauftragten und Schriftführers auf der Tagesordnung.
Kreisjägermeister Dr. Bernhard Kallup konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Felix Schreiner (MdB), Sabine Hartmann-Müller (MdL), Landrat Dr. Martin Kistler, BM Jan Albicker, Thomas Emmerich (FBEZ Südschwarzwald), Alexander Rose (Kreisjägermeister LÖ), Dr. Rainer Klöti (Präsident JagdAargau) und Wolf Riedl (stv. Landesjägermeister). In den zahlreichen Grußworten wurde die hervorragende Zusammenarbeit der Jägerschaft mit den Behörden und Landwirten und die Bedeutung der Jagd in unserer Gesellschaft betont. Wesentliche Themen sind die die Bewältigung der Anforderungen für den klimaresistenten Waldumbau und die Verhinderung der Afrikanischen Schweinepest.
In seinem Bericht informierte der Kreisjägermeister Dr. Bernhard Kallup ausführlich über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Das bei seinem Amtseintritt erstmals vor neun Jahren ausgegebene Motto „Gestalten statt verwalten“ konnte auch im letzten Jahr bestens umgesetzt werden. Besonders hervorzuheben ist das Seminar „Waldbau und Forstwirtschaft“ sowie der Jahresausflug zum Federsee.
Stolz ist der Kreisverein Waldshut, dass seine Mitgliederzahl im Gegensatz zu manch anderen Vereinen stetig wächst. In den letzten neun Jahren wuchs der KV von 540 auf nunmehr 900 Mitglieder mit einer stetig sich verjüngenden Altersstruktur und ist damit einer der am stärksten wachsenden Kreisvereinen des Landesjagdverbandes. Über 13% der Mitglieder sind Frauen.
Verwahrstellen für Konfiskate
Für die wiederholt angemahnte landkreisweite Abdeckung mit Verwahrstellen für Wildschweinkadaver und Konfiskate konnte mit dem Landkreis Waldshut eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Für die noch weißen Flecken im östlichen Landkreis sowie im Hotzenwald und St. Blasier Raum wird noch nach Lösungen gesucht. Die sachgerechte Entsorgung ist in Hinsicht auf die drohende Afrikanische Schweinepest sowie auf die seit 2024 entfallene Entsorgungsmöglichkeit im Wald von großer Bedeutung.
Jagdschule Hochrhein
16 Jagdschüler haben 2023 erfolgreich die Prüfungen bestanden. Für den im September startenden Kurs ist nur noch wenige Platz frei.
Finanzlage
Schatzmeister Matthias Wehle konnte von einer weiteren sehr erfreulichen finanziellen Entwicklung des Kreisvereins berichten. Das Vereinsvermögen ist stabil gewachsen, und auch der Ausblick für das Jahr 2024 ist vielversprechend. Die Kassenprüfung fand ohne Beanstandungen statt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Ehrungen
Neben den zahlreichen Ehrungen zur 25, 40 und 50jährigen Mitgliedschaft wurden für ihr persönliches Engagement Bruno Kaiser, Patrick Rünzi und Ulrich Schäfer als langjährige Hegerlingleiter, Frank Decker als Leiter der Jagdschule Hochhrein, Holger Knörzer als Bläserobmann, Sabine Decker als stv. KJMin und Peter Frey als stv.KJM mit der Verdienstnadel in Bronze des Deutschen Jagdverbandes ausgezeichnet.
Margret Kallup wurde für ihr großes langjähriges persönliches Engagement vom stellvertretenden Landesjägermeister Wolf Riedl die Verdienstnadel in Gold des Landesjagdverbandes des Landes Baden-Württemberg verliehen. Die anwesenden Jägerinnen und Jäger ernannten sie nach ihrem Rücktritt als Schriftführerin einstimmig zum Ehrenmitglied.
Neuwahl des Schatzmeisters, Schießstandbeauftragten und Schriftführers
Nach acht Jahren ehrenamtlichen Engagements als Schriftführerin und Schatzmeister stellten Margret Kallup und Matthais Wehle ihre Ämter zur Verfügung. Neu gewählt wurde als Schriftführerin Jessica Gerspach und als Schatzmeister Marcel Wegmann. Martin Stehle wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt als Schießstandbeauftragter bestätigt. Der KJM Dr. Bernhard Kallup bedankte sich bei Margret Kallup und Matthias Wehle für die hervorragende Arbeit und das überaus große Engagement in den vergangenen Jahren. Den neuen Mitgliedern des Vorstandes gratulierte er und wünschte viel Erfolg darin, die Geschicke der Jägerschaft in den kommenden vier Jahren entscheidend mitzuprägen.
Wald mit Wild
In seinem Ausblick macht Kreisjägermeister Bernhard Kallup deutlich, dass sich die Jägerschaft im Zuge des klimaresistenten Waldumbaus jederzeit seiner Verantwortung stellt. Hierbei gilt allerdings eindeutig das Motto „Wald mit Wild“ und nicht „Wald vor oder gar ohne Wild“. Jagd ist für die Jägerschaft Aufgabe und Leidenschaft und dient gleichzeitig der Erhaltung dieses wichtigen Kulturgutes. Und die Jagd ist modern: denn nachhaltiger als mit der Jagd kann die Natur nicht geschützt und genutzt werden und sie liefert reinste regionale Lebensmittel von höchster Bioqualität.
Der KJM dankte allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Ein ganz besonderer Dank geht an die große Anzahl der Jagdhornbläser, die den Weg nach Remetschwiel nicht gescheut haben und unter Bläserobmann Holger Knörzer wieder einmal ihr großes Können unter beweis gestellt haben.
Vortrag
Dr. Christina Jehle, Trainig Center retten und helfen in Mosbach
„Aktuelle Informationen zur ASP-Kadaversuche mit Hunden und Drohnen“
Dr. Jehle ging in ihrem Vortrag auf die wichtige Arbeit der Kadaversuchhunde und dem Einsatz von Drohnen zur Kadaversuche im Falle vom ASP ein.
Vortrag
PHK Jürgen Bauer und PHK Martin Gerber / Polizeipräsidium Freiburg
Jägerschaft und Polizei – gemeinsame Aufgabenbewältigung
PHK Martin Gerber und PHK Jürgen Bauer vom Polizeipräsidium Freiburg sind im Führungs- und Lagezentrum Ansprechpartner bei Wildunfällen. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckt sich über 4 Landkreise und 1 Stadtkreis mit mehr als 4.100km² Fläche, 1Mio Einwohner und mehr als 3.000Straßenkilometer. Es werden pro Jahr mehr als 2.500 Wildunfälle gemeldet. Für die Bestimmung der Unfallörtlichkeit ist es unabdingbar, dass der Polizei Rufnummern der zuständigen Jagdpächter zur Verfügung stehen, damit diese unmittelbar nach einem gemeldeten Unfall benachrichtigt werden können. Die Aktualisierung der Datensätze ist daher absolut wichtig. Ein vorgefertigtes Formular wird auf der Homepage des KV eingepflegt und steht den Mitgliedern ab sofort zur Verfügung. Die Ausstellung der Wildunfallbescheinigung ist Aufgabe des Jagdausübungsberechtigten. Nur in Ausnahmefällen und in gegenseitiger Absprache kann dies auch von der Polizei übernommen werden.